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NABU Hambergen
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Das NABU-Jahr 2005 im Überblick - Bericht der Vogelgruppe - Bericht des Heckenbeauftragten
Foto: Marcus Müller
Das NABU-Jahr 2005
Bericht des 1. Vorsitzenden
Auf unseren monatlichen Versammlungen mit jeweils 15 - 20 Personen war auch im vergangenen Jahr häufig eine starke Dynamik zu verzeichen. Doch ist das durchaus positiv zu sehen, was auf einen Verein hinweist, der überaus aktiv ist.
Ein nicht mehr ganz so arbeitsaufwendiges Projekt wie früher ist das NSG Heilsmoor. Die große Menge der Birken und Kiefern wurde von uns in den vergangenen Jahren bereits entfernt. Da der angestrebte Wasser-stand jedoch noch nicht erreicht ist, halfen uns die 7. Klassen der KGS Hambergen bereits zum dritten Mal. An zwei Tagen entkusselten 120 Schülerinnen und Schüler eine Fläche von ca. 6 ha.
Das in hundert Ländern erscheinende Jugendmagazin JUMA berichtete über dieses Projekt (Unser Bericht hier). Zum Dank für die Arbeit der Schülerinnen und Schüler erforschten wir gemeinsam die Nachtfalter im Moor, hörten mit ihnen Vogelstimmen in der Feldflur und beteiligten uns an der Gestaltung des Schulhofes.

Im Heidegebiet Schäferberg schufen wir zusammen mit dem BUND Bremen Freiflächen für die Zauneidechse. Mit Hilfe der Gemeinde Hambergen schredderten wir das entnommene Buschwerk. Das Häckselgut wurde auf dem Rundweg unserer Streuobstwiese ausgebracht. Die gefällten Bäume konnten wir verkaufen und so ein wenig unsere Kasse aufbessern.

Die Pflegemaßnahmen auf unserer Obstwiese haben inzwischen einen Umfang angenommen, wie wir ihn uns eigentlich nicht vorgestellt hatten. Ein großes Problem sind die sich stark ausbreitenden Binsen. Aufgrund des schweren Bodens und der Wühlmäuse verloren wir leider einige Obstbäume. Doch sind bereits Löcher für weitere Bäume ausgehoben. Das ungünstige Wetter ließ ein Einsetzen bisher nicht zu. Nach der Pflanzung werden auf der Wiese 25 Obstbäume stehen.

Mit dem Stedener Förster Dieter Röhnisch konnten wir ein Feuchtbiotop wiederherstellen, bei dem uns die Baumschule Thölken stark unterstützte. Leider musste uns Dieter aus beruflichen Gründen verlassen. Wir verlieren einen guten Fachmann und einen sehr aktiven Mitstreiter. Dieter, für Deine Arbeit in den vergangen elf Jahren möchten wir uns ganz herzlich bei Dir bedanken.

Wir beteiligten uns wie jedes Jahr am Umwelttag in Lübberstedt, an einer Grabenreinigung in Verlüßmoor, führten verschiedene Pflanztermine durch und tauschten uns in vielen Gesprächen mit Bürgern aus. Wir nahmen an den Kreis- vorstandssitzungen des NABU und am Grünen Tisch teil, besuchten den Neujahrsempfang der SPD und die Hauptversammlung des Touristikvereins. Bei unseren vielfältigen Vorhaben stimmten wir uns stets mit den zuständigen Behörden ab, mit den Gemeinden, der Samtgemeinde, der Unteren Naturschutzbehörde, aber auch mit den Landwirten und der Jägerschaft. Die BIOS ist ebenfalls in unsere Planung mit eingebunden.

Wie immer führten wir wieder mehrere Exkursionen durch. Mit Fahrrädern ging es zur Schönebecker Aue, für zwei Tage an die Wümme. Mit dem Kanu befuhren wir die Beeke und mit einem Torfkahn die Hamme.

Zur Zeit haben wir wieder zwei FÖJ-Stellen auf der Animalfarm in Hellingst besetzt. Die beiden Jugendlichen, Katharina und Claas, unterstützten uns bei unseren Aktionen sehr gut.

Wie bereits in der Vergangenheit, betreuten wir erneut mehrere sozial auffällige Jugendliche.

Endlich, nach fast elf Jahren, ging für uns ein Wunsch in Erfüllung: Anfang des Jahres gründeten wir eine Jugendgruppe. Als Leiterin konnten wir die Dipl.-Biologin Petra Manthey gewinnen. In wenigen Wochen wird sie mit ihren Aktivitäten starten. Auf dem Weihnachtsmarkt wurden wieder mehrere interessante Gespräche geführt. Das Angebot in unserem Zelt bestand neben Büchern, Basteleien und dem obligatorischen Punsch diesmal auch aus selbst gebauten Nistkästen.

Nun sind wir endlich im Internet vertreten. Die Erstellung und Pflege unserer Homepage hat Claus Neubauer übernommen. Claus, auch an dieser Stelle nochmals vielen Dank für Deine Mühe, es ist wirklich eine tolle Leistung.

Vor zwei Wochen hatte der NABU eine Werbekampagne in der Samtgemeinde durchgeführt, bei der Studenten um neue Mitglieder warben. Die Studenten berichteten, daß unsere Ortsgruppe den meisten Bürgern sehr gut bekannt ist und unsere Arbeit von ihnen geschätzt wird. Die Aktion war ein voller Erfolg, Die Mitgliederzahl verdoppelte sich auf nun rund 300 Personen.

Ohne die Aktivitäten der Vogelgruppe, opferten unsere Mitglieder über 1000 Arbeitsstunden für den Umwelt- und Naturschutz.

Für die geleistete Arbeit und den hohen Zeitaufwand zur Verfolgung unserer Ziele möcht ich mich, auch im Namen des Vorstandes bei allen Mitgliedern herzlich bedanken.
(J. Röper, März. 2006)
 

 
Foto: Marcus Müller
Bericht der Vogelgruppe
Eulen, Mauersegler, Fledermäuse und Trafohäuschen
Auf drei Arbeitsbesprechungen legten wir unere Ziele für das Vorgehen im vergangenen Jahr fest.
Das Schleiereulenprojekt wurde fortgesetzt. Die Resonanz über unsere Arbeit war sehr gut. Es wurden 63 Kontaktadressen angefahren, von Bremerhaven bis Quelkhorn. Gefertigt haben wir 23 Kästen. Bekannt sind uns in der Gemeinde 25, von denen wir 13 betreuen.
Mit mehr als 40, gegenüber 60 im Vorjahr, wurden weniger Jungvögel flügge. Das dürfte am schlechten Mäusejahr gelegen haben.
In einem Schleiereulenkasten im Ortskern konnten wir dank einer Spende von Gemeinde und Samtgemeinde eine Fernsehkamera installieren und möchten in diesem Jahr der Bevölkerung und besonders den Schülern der KGS einen Einblick in die Kinderstube dieser Vögel ermöglichen.
Beim Raufußkauz im Heilsmoor gab es Trotz der drei von uns angbrachten Nistkästen leider keinen Bruterfolg.
Ein Info-Abend über heimische Eulen mit Vortrag des Experten Helmut von Deesten ergänzte unser Eulenprojekt.

Wir haben 36 neue Mauerseglernistkästen eingesetzt, z.T. gemeinsam mit KGS-Schülern. 2005 sind zwei Seglerpaare eingezogen und haben erfolgreich Jungvögel ausgebrütet. Damit erhöht sich die Zahl der Brutpaare von drei auf sechs, nachdem im Ortsbereich ein weiteres natürliches Nest festgestellt wurde. Mit Genehmigung der Gemeindeverwaltung konnten wir im Turm des Alten Rathauses einen weiteren Kasten aufstellen.
Mit der Kirchengemeinde sind wir im Gespräch, im Turm Mauersegler- und Fledermauskästen anbringen zu können. Z.Zt. gibt es in der Turmspitze nur ein Dohlennest von ca. 1,50m Höhe.

Die Uferschwalbenpopulation in der Sandgrube Vollersode nahe der B74 ist leider etwas rückläufig. Die Untere Naturschutzbehörde hat uns den Erhalt des Brutbiotopes zugesichert.

Am Trafo der Ziegelei ist die Bestückung mit Nistkästen innen und außen abgechlossen.
Am Trafo am Hornacker sind an der Außenseite die vorgesehenen Nistkästen angebracht. Das Entkernen im Innern ist noch nicht abgeschlossen. Die Außenanlagen werden von uns regelmäßig gepflegt.

Mit der Übergabe des Fledermausprojektes an Petra Manthey haben wir eine qualifizierte Fachfrau gewonnen.
Ein größeres Vorkommen der Fledermäuse befindet sich im Bahnhofsgebäude Oldenbüttel. Zur Erhaltung des Bestandes und wegen der Sauberkeit werden Platten unter den Dachpfannen angeschraubt.
Mit dieser Maßnahme zur Erhaltung des Bahnhofs und anderer alter Gebäude bewegen wir uns über unseren Vogelgruppenhorizont hinaus.

Zur Nistkastenfertigung benötigen wir große Mengen Holz. Der vorhandene Vorrat war schneller aufgebraucht, als wir geplant hatten. Waldbesitzer spendeten nun weiteres vom Sturm geworfenes Stammholz, welches wir vor Ort auf Länge schnitten.
Ein besonderer Dank geht dabei an Jens Monsees. Ohne den Einsatz seines Traktors hätten wir die Arbeit im Wald und den Transport zum und vom Sägewerk nicht bewältigen können.
Auch wenn Jens mit seiner Arbeit in der Vogelgruppe in die Fußstapfen seines Vaters tritt, so hat Achim bei uns doch eine sehr große Lücke hinterlassen. Für seine geleistete Arbeit auch an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank, auch wenn Achim diesen Dank leider nicht mehr persönlich entgegennehmen kann.

Die Öffentlichkeitsarbeit beschränkt sich nicht nur auf das Eulenprojekt. Beim Weihnachtsmarkt waren wir Ansprechpartner für viele Fragen. Dabei verkauften wir ca. 40 selbstgebaute Nistkästen und Fledermausquartiere. Zur bundesweiten Stunde der Gartenvögel informierten wir die Bevölkerung an einem Stand vor dem Supermarkt Schloen über diese Aktion.

Neben der Teilnahme an verschiedenen Exkursionen nahmen wir am Gruppentreffen des Landesverbandes und auch an der Kreisgruppensitzung Bremervörde/Zeven teil.

Insgesamt haben die Mitglieder der Vogelgruppe ohne die Mitarbeit für die anderen Aufgaben der Ortsruppe über 1.500 Stunden aufgewendet und rund 2.000 km mit privaten PKWs zurückgelegt.

Mit unseren Aktivitäten verfolgen wir die Ziele des NABU, wie Erhalt, Schaffung und Verbesserung der Lebensgrundlage und Durchführung von Artenschutzmaß-nahmen für Pflanzen und Tiere.
(Die Vogelgruppe im März 2006)
 

 
Foto: Marcus Müller
Bericht des Heckenbeauftragten
Heckenpflege gestaltet sich auch problematisch
Bereits bei der letzten Hauptversammlung unserer Ortsgruppe wurde die Notwendigkeit und der Nutzen von Hecken vorgetragen. Auch von anderen Stellen, als dem NABU, wird die Anpflanzung von neuen Hecken gefördert, beispielsweise auf dem Hamberger Feld bei den Windkraftanlagen. Sogar der Landwirtschafts-minister Ehlen hat 2005 die Schirmherrschaft über eine Heckenkampagne von Bioland, NABU und dem Kompetenzzentrum Ökolandbau übernommen.

Unser wichtigstes Vorhaben ist die Vohrlingenhecke. Im Frühjahr blühten der Weißdorn und der Holunder sehr gut; vereinzelt auch einige Kirsch− und Apfelbäume, Haselnusssträucher, sowie Schlehen und Heckenrosen.
Rebhühner und Fasane sowie einige Vögel nutzten die Hecke für ihr Brutgeschäft. Anhand von Federn konnte man sehen, dass eine Fasanenhenne von Raubwild vom Nest geholt wurde.

Eine schöne Begebenheit spielte sich während der Kirschreife ab: Zwei Kinder wurden von ihrem Vater in der Schaufel eines Frontladers in ca. 2 m Höhe gebracht und pflückten dort Kirschen.
Die Äpfel trugen nicht so reichlich wie im Jahr zuvor. Viele Sorten tragen nur jedes zweite Jahr; einige Apfelbäume haben noch nie getragen. Sie brauchen ihre Zeit. Die Äpfel wurden erfreulicherweise alle von Spaziergängern abgeerntet. Betrüblich war, dass man in der Querhecke, die unter der Regie von Herrn Kück angelegt wurde, die Hälfte der Krone eines Apfelbaumes heruntergerissen hat, um an die Äpfel zu kommen. Die heruntergefallenen Wildäpfel lagen bis Ende Januar unberührt auf dem Boden. Erfreulicherweise entdeckten die Rebhühner die durch den Frost zerfallenen Äpfel als Futter.
Hambergen ist eines der wenigen Reviere im Landkreis Osterholz, in dem es noch ein größeres Vorkommen von Rebhühnern gibt. An dieser Stelle ist es Dietmar Wonneberger zu danken, der jedes Jahr auf seinem Grundstück über 10 Rebhühner durch den Winter füttert.

Im Herbst leuchteten die Früchte des Weißdorns und der Pfaffenhütchen. Die Beeren des Weißdorns wurden von Vögeln schnell abgeerntet, die des Pfaffenhütchens nicht. Hierfür fehlten die durchziehenden Seidenschwänze. Von November bis Januar ist schon im zweiten Jahr die Hecke für ca. 70 − 80 Goldammern die Heimat. Für diese Zeit könnten wir die Hecke in "Goldammerhecke" umtaufen.

Von Bauschutt, alten Kaninchenställen und Glaswolle sind wir in diesem Jahr verschont geblieben.

Dort, wo Heckenrosen zum Weg hin und Holunder oder Haselnuss auf der Feldseite stehen, müssen wir entscheiden werden, welche Pflanzenart für die Zukunft stehen bleiben soll und welche wir entfernen. Ansonsten werden die Heckenrosen wegen ihres starken Lichtbedarfs wieder lange Peitschen bilden, die dann in den Fahrweg fallen. Im Sommer mussten bei den Kontrollgängen immer wieder diese Triebe zurückgeschnitten werden. Hierbei ist ein starker Eingriff notwendig, um die Probleme bei der Heckenpflege einzudämmen.

Der nun notwendige Umbau der Hecke wird über 3 Jahre erfolgen. Im Januar 2007 werden wir als Anfang jeden dritten Heckenabschnitt umgestalten. Damit wird verhindert, dass die Tier− und Pflanzenwelt einen Schock erleidet. Für diese Maßnahmen wird schon heute um Verständnis gebeten. Wir werden bei Beginn der Arbeiten die Öffentlichkeit auf einer Tafel an der Hecke auf die Notwendigkeit der Maßnahmen hinweisen.

Hoffentlich werden wir dann in ca. 6 Jahren das Idealbild einer Hecke erhalten, das da heißt: "Unten dicht, oben licht".
(W. Vogel, März 2006)
 

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  Nistkasten für einen Raufußkauz

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